Die unter 40-Jährige ist bestimmt bald schwanger, die kinderlose über 40-Jährige ist zu tough, der Herr Anfang 50 bringt keine neuen Impulse mehr, ein ungewöhnlicher Name, … Vorurteile über Vorurteile. Die Liste an Klischees, denen Bewerbende während der Jobsuche oftmals ausgesetzt sind, lässt sich beliebig fortführen.
Häufig genügen Kleinigkeiten, die darüber entscheiden, auf welchem Stapel die Unterlagen landen. Böse Absicht? Die lässt sich Personalverantwortlichen nicht grundsätzlich unterstellen. Oft sitzen Vorurteile einfach tief verankert im Unterbewusstsein. Das ist menschlich und sich vollständig davon zu lösen nahezu unmöglich. Umso wichtiger ist es, sich dessen bewusst zu sein. Wer weiß, dass Vorurteile die Wahrnehmung beeinflussen, der kann auch richtig damit umgehen und ist in der Lage, Entscheidungen zu hinterfragen.
Können anonymisierte Bewerbungen für mehr Chancengleichheit und Fairness sorgen? Vielleicht. Vielleicht kommen Vorurteile aber auch nur einen Schritt später zum Tragen, wenn sich die Teilnehmenden im Vorstellungsgespräch gegenübersitzen. Ab dann sind persönliche Daten bekannt und der Prozess läuft wie gewohnt. Natürlich mit der Gefahr, dass jetzt wieder die alten Auswahlmuster greifen und so manches Talent vorschnell abgelehnt wird.
Für den Jobsuchenden gilt es, die Chance zu nutzen und im Gespräch persönlich zu überzeugen.
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