23.03.2023
Arbeitswelt
Theresa Hummel

Soziales Faulenzen und die Auswirkungen auf Teamarbeit

Teamfähigkeit gehört schon standardmäßig zu den Anforderungen der meisten Unternehmen an ihre Mitarbeitenden. Doch hier gibt es auch Fallstricke, die zu kennen es sich lohnt: beispielsweise das soziale Faulenzen.

Je größer eine Gruppe, desto häufiger tritt soziales Faulenzen auf.

Je mehr Personen mit einer einfachen Aufgabe befasst sind, desto häufiger lässt sich soziales Faulenzen feststellen (iStock/Goodboy Picture Company)

 

Was ist soziales Faulenzen?

Auch wenn der Begriff noch jung ist, blickt soziales Faulenzen bereits auf eine längere Geschichte zurück. Der französische Agraringenieur Max Ringelmann wies es bereits im ausgehenden 19. Jahrhundert nach. Er untersuchte Menschen beim Tauziehen. Zogen die Probanden einzeln am Tau, war ihre Leistung wesentlich größer als ihre jeweilige Einzelleistung beim Ziehen in der Gruppe. Etwa ein Jahrhundert später verlieh die Sozialpsychologie diesem Phänomen den Namen „Soziales Faulenzen“. Werden einfache Aufgaben in einer Gruppe gelöst, schneidet jede*r für sich tendenziell schlechter ab, als wenn diese Aufgaben einzelnen Personen zugeordnet sind.

 

Wann tritt soziales Faulenzen auf?

Voraussetzung für soziales Faulenzen ist also einerseits die Anwesenheit anderer (z.B. im Team), die Einzelleistung andererseits ist nicht messbar. Dies führt zu einer Entspannung unter den Teammitgliedern, denn sie haben keine Bewertungsangst. Daraus resultiert ein Leistungsabfall bei einfachen Aufgaben. Bei komplexen Aufgaben lässt sich allerdings eine Leistungssteigerung feststellen! Das Gegenstück zum sozialen Faulenzen ist die soziale Erleichterung. Hier ist die Einzelleistung messbar. Eine Bewertungsangst liegt vor, was zu einer Leistungssteigerung bei einfachen Aufgaben und einem Leistungsabfall bei komplexen Aufgaben führt.

 

Was bedeutet soziales Faulenzen für Führungskräfte

Sollen einfache Aufgaben erledigt werden, werden diese idealerweise einzelnen Personen zugeordnet. Ein bisschen Bewertungsangst trägt in diesem Fall durchaus zu besseren Arbeitsergebnissen bei.

Komplexe Aufgaben hingegen sind in Teams bestens aufgehoben. Dennoch sollte das Risiko einer schlechten Gruppenleistung möglichst geringgehalten werden

 

4 Ideen, um den Effekt sozialen Faulenzens in Teams zu minimieren

 

1. Teamgröße

Die ideale Teamgröße liegt bei ca. sechs Personen. Mehr als acht sollten es auf keinen Fall sein, dann steigt auch die Wahrscheinlichkeit des sozialen Faulenzens.

2. Aufgaben innerhalb des Teams

Jedes Teammitglied verantwortet einen eigenen Aufgabenbereich, für den niemand sonst im Team zuständig ist.

3. Verschiedene Ziele

Definieren Sie sowohl Teamziele als auch individuelle Ziele.

4. Kommunikation

Machen Sie jedem Teammitglied deutlich, inwiefern seine Aufgabe eine Rolle für das Gesamtergebnis spielt.

 

Sie möchten, dass Ihr Team wieder besser an einem Strang zieht? Gerne unterstützen wir von Personalrezepte Sie bei diesem Vorhaben.

Mehr Informationen

 

Wir rufen Sie zurück