01.02.2024
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Alexandra Ott

Onboarding: Warum geht es häufig schief?

Betrachtet man den Aufwand, der in die Rekrutierung von Talenten gesteckt wird, sollte man eigentlich davon ausgehen, dass in den Unternehmen alles getan wird, um neue Mitarbeitende wertschätzend aufzunehmen. Schließlich geht es darum, die so lange gesuchten Fachkräfte langfristig an das Unternehmen zu binden. Ein betriebsbereiter Laptop und ein Willkommensgruß durch die Führungskraft am ersten Arbeitstag sind das Mindeste. Häufig funktioniert nicht einmal das, wie eine Studie der Online-Stellenbörse Stepstone ergeben hat. So hat bereits mehr als ein Drittel der Befragten die Erfahrung gemacht, dass die notwendige technische Ausstattung zum Arbeitsbeginn nicht vorhanden war. Noch gravierender: Bei rund 15 Prozent war nicht einmal das Team über den Start des neuen Mitarbeitenden informiert.

Ein erfolgreiches Onboarding beginnt lange vor dem ersten Arbeitstag

Erfolgreiches Onboarding ist viel mehr als nur ein gelungener erster Arbeitstag (istockphoto.com/Kateryna Onyshchuk)

Grundsätzlich sind sich Unternehmen der Bedeutung eines erfolgreichen Onboardings bewusst. Je besser es gelingt, desto mehr trägt es zur Motivation, Zufriedenheit und damit auch zur Produktivität der neuen Mitarbeitenden bei. Oft fehlt es aber an strukturierten Abläufen. Und die wären wichtig, denn Onboarding ist viel mehr als nur ein gelungener erster Arbeitstag. Dieser ist oft mit großen Erwartungen überfrachtet. Die damit verbundene Nervosität könnte auf beiden Seiten ganz einfach in positive Energie umgewandelt werden. Es ist wichtig zu verstehen, dass der Onboarding-Prozess bereits mit der Unterzeichnung des Arbeitsvertrags beginnt. Er lässt sich in drei Phasen gliedern:

Die drei Phasen im Onboarding-Prozess

  1. Das Preboarding
    Zwischen Vertragsunterzeichnung und Arbeitsbeginn vergehen in der Regel mehrere Monate. In dieser Zeit sollte das Unternehmen über die Führungskraft oder das Team regelmäßig mit dem neuen Mitarbeitenden telefonisch oder per E-Mail Kontakt aufnehmen. Je nach Anlass kann auch eine Einladung zu einem anstehenden Team-Event erfolgen. Kleine Zeichen der Wertschätzung mit großer Wirkung. Denn wer weiß: In den vielen Wochen bis zum Start kann noch so manches Vertragsangebot der Konkurrenz auftauchen. Da ist es von Vorteil, wenn bereits eine emotionale Bindung aufgebaut wurde.
  2. Die Begrüßung
    Der erste Tag im neuen Job bleibt in Erinnerung. Im besten Fall positiv. Informierte Kolleginnen und Kollegen, eine funktionierende Ausstattung und eine feste Ansprechperson können viel zum Gelingen beitragen.
  3. Das Onboarding
    Hier beginnt die fachliche Einarbeitung. In dieser Phase werden weitere Fachkenntnisse erworben und neue Kontakte geknüpft. Idealerweise begleitet von regelmäßigen Feedbackgesprächen und konkreten Zielvereinbarungen. Nur wer weiß, was von ihm oder ihr erwartet wird, kann einen überzeugenden Beitrag leisten und sich einbringen. Wem das fehlt, der ist vielleicht schon in der Probezeit wieder weg.

Teil der Personalstrategie

Seit der Pandemie sind noch weitere Aspekte hinzugekommen, die den Einarbeitungsprozess nicht einfacher machen. Soziale Kontakte knüpfen, ohne sein Gegenüber persönlich zu kennen? Ein Gespür für die Unternehmenskultur entwickeln, wenn das Team überwiegend im Homeoffice sitzt und Meetings meist virtuell stattfinden? Schwierig, aber lösbar. Wer als Unternehmen die gerade gewonnenen Fachkräfte nicht gleich wieder an die Konkurrenz verlieren will, tut gut daran, den Onboarding-Prozess als Teil der Personalstrategie zu begreifen.

Das Team von Personalrezepte entwickelt gerne gemeinsam mit Ihnen einen Prozess-Leitfaden für erfolgreiches Onboarding. Wir freuen uns auf Sie!

 

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