11.08.2022
Arbeitswelt
Philomena Niebergall

Warum Flexibilität auch nach der Corona-Pandemie wichtig ist

Flexibilität, ob man wollte oder nicht, war während der Corona-Pandemie unabdingbar. In den letzten zwei Jahren wurde die Arbeitswelt einmal kräftig durchgeschüttelt. Manche Menschen haben sich beruflich umorientiert und gleich die Branche gewechselt. Andere haben vielleicht das erste Mal von zu Hause gearbeitet. Unternehmen mussten flexibel auf die Herausforderungen reagieren. Sei es wegen politisch verordneter Homeoffice-Pflicht oder der fehlenden Kinderbetreuung ihrer Mitarbeitenden. Doch was bleibt von der neuen Flexibilität?

Flexibilität war während der Corona-Pandemie unabdingbar. Doch was bleibt davon?

Wie viel Flexibilität ist in der Arbeitswelt gewünscht oder sogar nötig? (pixabay/Kathleen Bergmann)

Flexibilität – Vorteile für Angestellte

Die Pandemie wirkte wie ein Katalysator für den Kulturwandel vieler Unternehmen. Flexibilität sowohl bei Arbeitszeit als auch Arbeitsort war hier das Gebot der Stunde. In der Folge konnten Angestellte häufiger von zuhause arbeiten. Manche wünschten sich schnell wieder die kurzen Gespräche am Kaffeeautomaten unter Kollegen herbei. Viele bemerkten jedoch, wie viel Zeit und Wege sie durch Homeoffice sparen konnten. Länger schlafen, kein Berufsverkehr, mehr Flexibilität, wenn das kranke Kind abgeholt werden musste. Nicht zuletzt schont es die Umwelt.

Wie geht es weiter?

Die Infektionszahlen steigen wieder, doch manche haben das Ende der Pandemie und der Flexibilität eingeläutet. Die eigentlich als modern geltenden Großkonzerne Apple und Tesla sorgten hier für Schlagzeilen. Apple hält an einer dreitägigen Präsenzpflicht pro Woche fest. Elon Musk, Geschäftsführer von Tesla geht noch einen Schritt weiter. Bei ihm wird das Homeoffice gleich ganz abgeschafft. Wer nicht erscheine, werde wohl das Unternehmen verlassen haben. Die Frage, wie es nun weitergeht, stellt sich nicht nur Tesla und Apple. An welchen Veränderungen sollten Unternehmen festhalten, wie viel Flexibilität ist gewünscht oder sogar nötig?

Fortschritt statt Rückschritt

Noch gelten Tesla und Apple als attraktive Arbeitgeber. Sie können sich erlauben, mehr Präsenz einzufordern. Aber auch sie können die Bedürfnisse der Angestellten nicht völlig ignorieren und riskieren, wertvolle Mitarbeitende zu verlieren. Ob deutsche Unternehmen hier gleichziehen wollen, sollte gut durchdacht sein. Die meisten Jobs lassen sich heutzutage problemlos von zu Hause erledigen. Die Qualität der Arbeit wird nicht dadurch besser, dass Vorgesetzte im gleichen Gebäude sitzen. Viele Beschäftige wünschen sich, auch nach der Pandemie im Homeoffice zu arbeiten. Im Sinne der Arbeitgeberattraktivität sollten Unternehmen diese Möglichkeit unbedingt wohlwollend prüfen. Mehr Flexibilität scheint einer Stanford-Studie zufolge sogar zu höherer Produktivität zu führen. Auch ein aus der Not entstandener Kulturwandel kann ein Fortschritt sein.

 

 

 

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