06.03.2025
ArbeitsweltKarriere
Marion Hodapp

Gender-Pay-Gap: Warum es höchste Zeit für Veränderungen ist

Der Gender-Pay-Gap, also der Verdienstunterschied zwischen Männern und Frauen, bleibt trotz jahrelanger Diskussionen und Fortschritte ein anhaltendes Problem. Auch wenn sich die Lücke zwischen den Gehältern in Deutschland in den letzten Jahren verringert hat und 2019 erstmals unter 20 Prozent lag, haben Frauen auch im vergangenen Jahr noch 16 Prozent weniger verdient als ihre männlichen Kollegen – und das bei gleicher Qualifikation, ähnlicher Berufserfahrung und vergleichbaren Tätigkeiten.

Trotz kleiner Fortschritte bleibt der Gender-Pay-Gap auch 2025 ein Problem.

Der Gender-Pay-Gap bleibt trotz kleiner Fortschritte auch 2025 ein Problem (Unsplash/Mathieu Stern)

Das übergreifende Problem

Der Einkommensunterschied hat weitreichende Folgen, die über die bloße Zahl auf dem Gehaltszettel hinausgehen. Der Gender-Pay-Gap beeinflusst die Lebensqualität, die Altersvorsorge und die beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten von Frauen. Es geht hier nicht nur um eine statistische Zahl, sondern um eine grundsätzliche Frage der sozialen Gerechtigkeit und des wirtschaftlichen Potenzials. Denn betroffen sind nicht nur Frauen in traditionell frauendominierten Berufsfeldern, sondern auch in Bereichen, in denen Männer und Frauen zunehmend gleichberechtigt vertreten sind. Die Lücke zieht sich dabei durch alle Branchen und Hierarchieebenen – von der Mitarbeiterin im Einzelhandel bis hin zur Führungskraft in der Automatisierungstechnik.

Was können wir dagegen tun?

Ein entscheidender Schritt auf dem Weg zu einer gerechteren Arbeitswelt ist eine größere Gehaltstransparenz. Wenn Unternehmen ihre Gehaltspolitik offenlegen, fördert die Fairness und verringert die Wahrscheinlichkeit, dass unbewusste Vorurteile und Diskriminierung die Gehaltsverhandlungen beeinflussen. Transparenz hilft, Missverständnisse zu vermeiden und lässt keinen Raum für spekulative Ungleichbehandlung.

Darüber hinaus geht es auch um die Art und Weise, wie Gehälter vergeben werden: nach objektiven Kriterien und ohne den Einfluss von Geschlechterrollen oder stereotypen Denkmustern. Standardisierte Beurteilungen und ein klares Leistungs- und Entwicklungssystem können hier eine Schlüsselrolle spielen.

Wenn Unternehmen den Gender-Pay-Gap nicht nur als „Frauenproblem“, sondern als gesamtgesellschaftliche Herausforderung begreifen, können sie ein Arbeitsumfeld schaffen, das Innovation und Leistung fördert, statt Vorurteile und Benachteiligung zu verstärken. Der Weg dorthin erfordert Mut, Offenheit und die Bereitschaft, bestehende Strukturen infrage zu stellen und zu verändern – aber diese Veränderungen sind unerlässlich für eine gerechtere und produktivere Zukunft.

 

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